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Was ist Kreislaufwirtschaft?

Die Kreislaufwirtschaft bezeichnet einen systemischen Ansatz zur längeren und effizienteren Verwendung von Ressourcen und damit einer Vermeidung von Abfall und Umweltverschmutzung. Ressourcen werden dabei so lange wie möglich mit höchstmöglichem Wert im Materialkreislauf gehalten. Dadurch werden weniger Primärrohstoffe verbraucht und dank effizienteren Produktionsprozessen weniger Treibhausgase verursacht. Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft ist nicht derselbe wie derjenige von Recycling. Unterschieden wird zwischen dem technologischen und biologischen Kreislauf.

Linearwirtschaft versus Kreislaufwirtschaft 

Im heutigen Wirtschaftssystem dominieren lineare Prozesse. In dieser linearen Wirtschaft – auch Wegwerfgesellschaft genannt – werden Rohstoffe abgebaut, Produkte hergestellt, verkauft, konsumiert und weggeworfen. Dieser Ansatz ist ressourcen- und treibhausgasintensiv und sorgt für grosse Abfallmengen. Die Kreislaufwirtschaft hingegen ist ein regeneratives Modell, bei welchem der Lebenszyklus der Produkte verlängert wird, indem bestehende Materialien und Ressourcen so lange wie möglich aufgearbeitet, wiederverwendet, repariert und recycelt werden. Kreislaufwirtschaft, auch «Circular Economy» genannt, ist somit ein Systemansatz zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Abfall und Umweltverschmutzung. 

 

Wie funktioniert Kreislaufwirtschaft? 

Der Materialfluss in der Wirtschaft kann in zwei Hauptkreisläufe unterschieden werden: der technische und der biologische Kreislauf. Im technischen Kreislauf werden Produkte durch Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling im Wirtschaftskreislauf gehalten. Auf diese Weise bleiben die Materialien in Gebrauch und werden nicht zu Abfall. Voraussetzung dafür ist ein reparaturfähiges, modulares und zerlegbares Design. Im biologischen Kreislauf werden die Nährstoffe aus biologisch abbaubaren Materialien durch Prozesse wie Kompostierung oder Vergärung in die Erde zurückgeführt. So kann sich der Boden regenerieren und der Kreislauf beginnt von neuem. 

 

Wie trägt Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz bei? 

Durch den Abbau und die Verarbeitung endlicher Rohstoffe in der Industrie entstehen jährlich große Mengen an Treibhausgasemissionen. Durch einen ganzheitlichen Ansatz wie der Kreislaufwirtschaft wird die Ökobilanz eines Produkts von Anfang an berücksichtigt, wodurch dessen Komponenten so designt werden, dass das Produkt möglichst lange im Kreislauf gehalten werden kann (Ökodesign). Dadurch werden weniger Primärrohstoffe verbraucht, was zusammen mit energieeffizienten Produktionsprozessen zu weniger Treibhausgasemissionen führt. Entscheidend ist dabei, dass Produkte nach Ökodesignprinzipien entwickelt und hergestellt werden. 

 

Wie unterscheiden sich Recycling und Kreislaufwirtschaft?  

In der Kreislaufwirtschaft sind industrielle Produktionsprozesse darauf ausgerichtet, Rohstoffe möglichst lange mit höchstmöglichem Wert in Gebrauch zu halten. Im Optimalfall entsteht durch ein zirkulär designtes Produkt kein Abfall, da jede Komponente endlos wiederverwendet werden kann. Alternative Produkte, die in einen Recyclingprozess fließen, sind in der Regel nicht so entworfen, dass sie sich in einzelne wiederverwertbare Komponenten aufteilen lassen. Das Produkt muss als Ganzes wiederaufbereitet werden, was häufig mit energieintensiven Maßnahmen verbunden ist (zum Beispiel das Spülen und Trocknen von wiederverwendbaren Glasflaschen). Recycling allein genügt deshalb nicht, um die Wirtschaft nachhaltiger zu machen. Um die globalen Herausforderungen des Klimawandels und die Verschmutzung der Umwelt zu bewältigen, braucht es verschiedene ganzheitlich gedachte Initiativen - wie eben die Kreislaufwirtschaft. 

Quellen:
Circular economy (admin.ch) 
What is a circular economy? | Ellen MacArthur Foundation 
Circular economy (circularhub.ch) 

 

 

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