Reutlinger Schülerinnen und Schüler räumen auf

Die neue Klima- und Umwelt AG an der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule in Reutlingen will mit myclimate die gesamte Schulgemeinschaft für die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisieren. Bei der Schulkooperation übernimmt myclimate Konzipierung und Umsetzung der Unterrichtseinheiten.

Einige Schüler*innen der Klima- und Umwelt AG mit dem gesammelten Müll. Konrektor Frank Vogt (vorne kniend), Lehrer Anton Palesch (hinten links) und myclimate Projektleiter Phillip Baum-Wittke (hinten rechts).

Die jungen Teilnehmer*innen der neuen Klima- und Umwelt AG an der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule in Reutlingen-Betzingen haben ganze Arbeit geleistet. Mehrere Säcke voll mit Müll halten die Schüler*innen der fünften und sechsten Klassen stolz in ihren Händen. Mit Abfalltüten und Zangen bewaffnet hatten sie zuvor in Windeseile auf dem Schulgelände und der näheren Umgebung unachtsam weggeworfenen Müll zu-sammengesammelt. Nachdem das fleißigste Müllsammlerteam ausgezeichnet wurde, sortierten die Kinder den Abfall in die richtigen Tonnen und lernten dadurch spielerisch, was es mit den verschiedenen Wertstoffkreisläufen auf sich hat.

Ziel der Aktion ist es aber nicht allein das Schulgelände zu säubern. Sondern die Mitschü-ler*innen und die Schulgemeinschaft sollen für das Thema Müll und Unrat sensibilisiert werden, der an der Schule und in deren Umgebung anfällt. Dafür wurde die Aufräumak-tion Aktion mit der Videokamera festgehalten. Durch die Hilfe von Frau Serrancoli von der Abfallberatung der Technischen Betriebe Reutlingen (TBR) und dem großartigen Schauspielein-satz der Schüler*innen ist ein Video entstanden, das Tipps für Müllvermeidung und rich-tiges Recycling vermittelt. Das Video wird über drei Wochen im Schulgebäude als Teil einer Schulausstellung in Dauerschleife gezeigt. Zu den Sensibilisierungsinstallationen gehören auch Info-Plakate und Beispiele für gelungenes Recycling.
Die beschriebene Aktion ist aber nur ein Baustein der neuen Klima- und Umwelt AG, die einmal in der Woche an der FHG als Teil der Nachmittagsbetreuung angebo-ten wird. Die Klima- und Umwelt AG wurde durch Konrektor Frank Vogt angeregt und konzeptuell von Phillip Baum-Wittke (Leiter Klimabildung bei myclimate) und Anton Palesch (Lehrer und AG-Leiter an der FHG) umgesetzt. Der Landesverband der Schulfördervereine in Baden-Württemberg hat das Pilotprojekt in Kooperation mit der Karl Schlecht Stiftung und der Stiftung Bildung finanziell gefördert.

Müll ist nur ein Thema von vielen, das in der Klima- und Umwelt AG bearbeitet wird. Egal ob Klimaschutz, CO₂-Emissionen, Erderwärmung, Energie, Mobilität oder eben Müll das Thema ist; für das Team von myclimate geht es immer darum, die teilweise sehr komplexen Handlungsempfehlungen in konkrete Sensibilisierungsmaßnahmen für Schüler*innen zu übersetzten. Baum-Wittke knüpft hier an das bildungspolitische Leitbild für das 21. Jahrhundert an: „durch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) soll Gestaltungskompetenz für eine zukunftsfähige Gesellschaft vermittelt werden, die das eigene Tun reflektiert und zu nachhaltigem Handeln motiviert.“
Was in der Theorie sperrig klingt, macht in der Klima- und Umwelt AG vor allem riesen Freude. Spaß und Breitenwirkung stehen gleichwertig im Vordergrund. Und so bietet die AG nicht nur den zehn- bis zwölfjährigen Schülern*innen eine neue Plattform, sondern aktiviert auch die gesamte Schulgemeinschaft für Umwelt- und Kli-maschutzbelange.

Die Müllsammel-Aktion der Klima- und Umwelt AG soll keine Eintagsfliege bleiben. Ohne strukturelle Veränderungen – wie z.B. die konsequente Mülltrennung in allen Klassenzimmern – geht es nicht. Und so gehen die Sensibilisierungsmaßnahmen Hand in Hand mit der Umsetzung eines neuen Müllkonzepts an der Schule. In Absprache mit dem Schulamt und dem Gebäudemanagement der Stadt Reutlingen entsteht hier möglicher-weise ein Pilotprojekt mit Vorbildcharakter - auch für andere Schulen.

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