«Wir sind auf einem guten Weg»

Seit Beginn letzten Jahres hat Baden-Württemberg eine eigene Klimaschutzstiftung und nimmt damit eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Sie begleitet das Land, Privatpersonen und Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität. myclimate unterstützt die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg dabei als strategischer Partner von Anfang an. Welche Meilensteine die Stiftung bisher erreicht hat und was sie ausmacht, erzählt Leiterin Julia Kovar-Mühlhausen.

Julia Kovar-Mühlhausen took over the management of the new Climate Protection Foundation Baden-Württemberg on 15th February 2021.

 

Klimaneutralität bis 2040: Das ist die Mission des Landes Baden-Württemberg. Mit welchen Maßnahmen unterstützen Sie und Ihr Team dieses Ziel, Frau Kovar-Mühlhausen?

Kovar-Mühlhausen: Wir unterstützen die Landesverwaltung und die Unternehmen dabei, das Ziel Klimaneutralität schnell anzupacken. Zum Beispiel starten wir ein Programm Klimaschutz in Kultureinrichtungen, das Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg dabei hilft, ihre Emissionen zu bilanzieren. Eine Bilanzierung ist die Grundlage dafür, um Einsparpotenziale aufzudecken und mittelfristig überhaupt klimaneutral werden zu können. Außerdem tragen wir über unsere hochwertigen Kompensationsmöglichkeiten dazu bei, dass Unternehmen und andere schon heute Klimaverantwortung übernehmen und ihre Restemissionen ausgleichen können.

 

Welche Rolle spielt die Kooperation mit myclimate dabei?

Kovar-Mühlhausen: myclimate Deutschland unterstützt die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg vor allem durch Beratung bei der Berechnung und Reduktion der CO2-Emissionen zum Beispiel von Unternehmen sowie bei der Umsetzung der CO2-Kompensation. Die gemeinnützige Non-Profit-Organisation stellt CO2-Zertifikate aus internationalen Klimaschutzprojekten bereit, die nach strengsten Qualitätsstandards zertifiziert sind, und unterstützt die Klimaschutzstiftung perspektivisch bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Klimaschutzprojekte.

 

Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg ist jetzt ziemlich genau ein Jahr alt. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie war der Start für Ihre Arbeit sicherlich nicht einfach. Und doch blickt Christoph Dahl, Geschäftsführer der übergeordneten Baden-Württemberg-Stiftung, zufrieden auf den bisher erreichten strategischen und operativen Aufbau zurück. Sehen Sie das genauso?

Kovar-Mühlhausen: Absolut. Wir sind auf einem guten Weg. Unsere CO2-Kompensationsangebote, Workshops und Vorträge stoßen auf großes Interesse bei Verbänden und Unternehmen. Stand heute haben wir mehr als 5.000 Tonnen CO2 kompensiert und Programme in Höhe von mehr als 1 Million Euro beschlossen. Als erstes Landesunternehmen hat beispielsweise die L-Bank bei uns kompensiert; auch die Börse Stuttgart ist unter unseren Kunden. Außerdem werden im Frühjahr unsere ersten Klimaschutzprogramme im Land starten.

 

Welche Programme werden das sein?

Kovar-Mühlhausen: Eine Programmlinie widmet sich dem Thema Klimaschutz bei Bau, Wohnen und Gebäudenutzung. Die erste Ausschreibung in dieser Programmlinie richtet sich an Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, Klimaschutzkonzepte und -maßnahmen an den Einrichtungen selbst zu fördern. Die zweite beschlossene Programmlinie fokussiert sich auf regionalen Klimaschutz, woraus zunächst das Programm Klimaschutz in Kultureinrichtungen aufgelegt wird.
Über die Website der Klimaschutzstiftung BW besteht die Möglichkeit der CO2-Kompensation bereits.

 

Als Nächstes soll eine mobile App erscheinen. Ist schon klar, wann und wo diese verfügbar sein wird?

Kovar-Mühlhausen: Die App «Klima Buddy» wird in Kürze in allen App Stores verfügbar sein. Sie wurde vom Land Baden-Württemberg in Kooperation mit uns entwickelt und gibt den Usern die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen und kontinuierlich zu verbessern. Dabei kann man auch direkt über die Klimaschutzstiftung kompensieren.

 

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